Ursprünglich veröffentlicht März 2018
Bienen und Gärtner haben eines gemeinsam. Beide zieht es bei den ersten Sonnenstrahlen nach draußen, ob die Temperaturen nun unterkühlt sind oder nicht. Richtiger Flugbetrieb ist eigentlich erst bei 12°C zu erwarten, aber das hat die Damen bei den letzten Sonnentagen kaum gestört. Eifrig haben sie die ersten Blühpflanzen beflogen. Bienen benötigen nun unbedingt Pollen zur Brutaufzucht, um in den nächsten Wochen einen guten Start in den Frühling zu haben. Schwächelt die Brutaufzucht, schwächelt das Volk. Das kann gravierende Folgen für dessen Entwicklung im Jahresverlauf haben. Der Imker kann dabei kaum helfen. Während er dem Volk „Brennstoff“ in Form von eigenem (!) Honig oder Flüssigfutter zusetzen kann, ist Pollen kaum durch Ersatzstoffe zu kompensieren.
Der Imker muss immer noch stillhalten. Zwar erlaubt der Ausflug der Bienen einen Wechsel der Beutenböden, der die Hygiene des Volkes unterstützt, aber die sog. Frühjahrsdurchsicht könnte das Volk bei niedrigen Temperaturen zu sehr stören und in seiner Entwicklung weiter hemmen. Da dabei die Wabenrähmchen gezogen werden, besteht die Gefahr, dass das Brutnest zu sehr auskühlt und der Futterverbrauch rasch ansteigt. Das geübte Imkerauge sollte sich erst einmal auf allgemeine Beobachtungen beschränken, bis die Temperaturen hoffentlich alsbald in den zweistelligen Bereich kommen.