Tag des offenen Bienenstocks 2023

Am 02. Juli stehen von 14 bis 17 Uhr stehen die Tore des Lehrbienenstands Litermont offen, um Bienen hautnah zu erleben. Wir bieten direkte Einblicke in die Welt der Honigbienen an unseren Schauvölkern für Groß und Klein an.

Zu jeder vollen Stunde wird es außerdem einen Kurzvortrag geben, der über Grundlegendes zum Einstieg in die Imkerei als faszinierendem Hobby informiert. Themen werden u.a. sein: Gründe für den Einstieg in die Imkerei, Anschaffungs- und Unterhaltskosten, Zeitaufwand und rechtliche Aspekte.

Des Weiteren verteilen wir kostenloses Infomaterial über Bienen, Honig und Wildbienen.

Wir empfehlen bei einem Besuch keine kurzen Hosen oder Röcke zu tragen. Weitere Vorabinformationen zum Verhalten am Bienenstock finden Sie HIER. Schutzanzüge werden von uns gestellt.

Der NABU Beckingen wird außerdem über die faszinierende Welt der Wildbienen informieren.

Ein neues Schauvolk am Lehrbienenstand

Seit knapp anderthalb Wochen sitzt ein neues Schauvolk am Lehrbienenstand. Ein am 7. Mai in Saarfels eingefangener Schwarm – das Ursprungsvolk stammt aber tatsächlich aus Düppenweiler – konnte in eine Warrébeute mit Rundum-Schaufenstern einlogiert werden.

Bienenschwarm auf dem Weg in das neue Zuhause

Dafür wurde der Schwarm auf ein weißes Tuch, das auf einer Rampe zum Eingang des Bienenstocks liegt, aus der Schwarmfangkiste abgeschüttelt und die Bienen haben sich ihren Weg in das neue Zuhause gebahnt. Auf diese Weise kann man mit etwas Glück und gutem Sehrvermögen noch einmal sicherstellen, dass die Königin auch vorhanden war. An diesem Tag war uns das Glück holt und die Königin ist schnurstracks in die Beute hinein.

Schaffe, schaffe, Häusle baue…

Ein solcher Schwarm hat einen unheimlichen Bautrieb. Die Arbeiterinnen schwitzen gefühlt schon auf dem Weg aus dem Ursprungsvolk die Wachsplättchen aus ihren “Rippen”. In der Tat kann man an einem Ast, an dem sich ein Schwarm niedergelassen hat, bereits Wachsanbauten finden.

Oberste Zarge. Es regnet und die Damen haben Homeoffice. Die perfekte Zeit, um das neue Zuhause einzurichten…

In der neuen Beute muss also genug Raum sein, dass sie schnell mit dem Bau beginnen können. In der Warrébeute bieten wir den Bienen nur Oberträger und keine klassischen Rähmchen mit Mittelwänden an. In unserem Fall kamen in der oberen Zarge Schiffsrumpfleisten zum Einsatz und in der unteren gerade Oberträger mit einer angebrachten Wachsnut. Wie weiter unten auf den Bildern zu sehen ist, wurden die Schiffsrumpfleisten gut angenommen und die Waben haben eine gerade Ausrichtung.

Die Bienen werden in den ersten Wochen mit 1:1-Zuckerwasserlösung gefüttert. Dies ist der Treibstoff für den Wabenbau und nur wenig davon wird in den Zellen eingelagert, da es zu lange dauert dieser Lösung das Wasser zu entziehen. Zum Vergleich: Füttert man für die Überwinterung Zuckerwasser, muss die Lösung eine Ratio von 3:2 Zucker zu Wasser haben. Je nach größe des Schwarms kann der Ausbau unterschiedlich lang dauern. In unserem Fall haben die Bienen in zweieinhalb Wochen anderthalb der zwei gegebenen Zargen ausgebaut.

8. Mai, einen Tag nach dem Einlogieren: Die Bienen hängen in der Bautraube und sind eifrig dabei…
13. Mai: Es sind schon deutlich Waben zu erkennen.
13. Mai: Auch von vorne ist der Wabenbau zu erkennen.
16. Mai: Die obere Zarge ist so gut wie ausgebaut.
16. Mai: Die Bienen gehen aus Sammelflug und erster Nektar wird eingebracht.
16. Mai: In der unteren Zarge wird nun weitergebaut.
20. Mai: Die obere Zarge ist endgültig fertig.
20. Mai: Die Bautraube in der untere Zarge reicht nun fast bis zum Boden.
23. Mai: Eine Honigwabe wurde bereits verdeckelt.

Bienenhaltung nach Émil Warré

Warum aber eine Beute nutzen, die man idealerweise im Stabilbau führt? Der französische Abt Émil Warré (1867-1951) entwickelte mit seinem Ruche populaire (Volksbeute) eine Bienenbeute, die zum einen für jede Person wirtschaftlich zu betreiben sei und der Natur der Bienen nahe kommt. Rähmchen lehnte er ab, da Störungen im Volk vermieden werden sollen. Idealerweise sollte das Volk nur zur Honigernte geöffnet werden. Leider ist dies in Zeiten eingeschleppter Parasiten wie der Varroamilbe kaum mehr möglich. Seine Überlegungen zur Volksgröße wurden mittlerweile durch die Wissenschaft bestätigt. So soll man ein Warrévolk auf zwei Zargen überwintern, was der von den Bienen favorisierten Idealgröße einer Bienenbehausung von etwa 40l Volumen sehr nahe kommt. Warré schrieb seine Betriebsweise im Werk L’apiculture pour tous (Bienenhaltung für alle) nieder.

Die einfache Antwort auf die Frage warum wir ein Warrévolk an unserem Lehrbienenstand beherbergen ist jedoch die: Durch die Rundumzargen hat man einen besseren Blick ins Volk. Zwar gibt es diese für andere Beutensysteme auch, jedoch würde man beim Blick von mind. zwei Seiten nur die Seitenteile der Rähmchen sehen.

Tag des offenen Bienenstocks

Kommenden Sonntag findet unser Tag des offenen Bienenstocks statt. Interessierte sind herzlich eingeladen das Leben in unserem Schauvolk direkt zu betrachtet. Uns stehen dazu extra Schutzanzüge des Kreisverbandes Merzig zur Verfügung, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gedacht sind.

Gutes Wetter vorausgesetzt können sich alle an der Imkerei interessierten Personen in kleinen Gruppen unser Litermontvolk ansehen und Fragen an unsere ImkerInnen vor Ort richten. Da dieses Ereignis innerhalb des offiziellen Tags der deutschen Imkerei stattfindet, teilen wir zusätzlich Infomaterial aus, das uns vom Deutschen Imkerbund zur Verfügung gestellt wurde.

August/Sepember – Von sich drehenden Varroen und Löwen

Veröffentlicht am 08.11.18

Wir möchten in diesem Jahr vermehrt Werbung auf lokaler Ebene für unseren Verein machen. Der folgende Text sowie weitere dieser Reihe erscheinen/erschienen im Amtsblatt der Gemeinde Beckingen.

Der August verging ohne einen Bericht des BZV Düppenweilers. Urlaubszeit und anderweitige Verpflichtungen riefen. Im August wurden die Bienenvölker gegen die Varroamilbe behandelt, teils mit dem Verdunsten von 60%iger Ameisensäure in den Stöcken, teils mit Thymolpräparaten. Der Befall sollte jetzt unter einer Milbe pro Tag liegen und immer wieder kontrolliert werden. Unter Umständen laufen aktuell noch Behandlungen oder müssen wiederholt werden. Ist dies nicht der Fall, werden die Bienenvölker aufgefüttert und für den Winter vorbereitet. Da das Trachtangebot nicht mehr gegeben ist, füttert die Imkerin Zuckerwasser oder Invertzucker zu. Dies regt die Eierproduktion der Königin an und es werden die wichtigen Winterbienen produziert, die das ganze Winterhalbjahr überdauern müssen. Sind die Völker schwer genug und die Varroa im Griff, werden die Bienen bis November in Ruhe gelassen.

Der August war für den Bienenzuchtverein auch ein geschäftiger Monat. Nachdem sich im Juni bereits die SSG Dillingen unsere Bienen angeschaut hatte, waren nun der Rotaract Club Saarlouis sowie der Lionsclub Merzig zu Besuch am Lehrbienenstand und erhielten Einblicke in die Welt der Honigbiene und Imkerei. Wir möchten uns in diesem Zuge bei allen Helferinnen und Helfern bedanken. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass der Lehrbienenstand samt Schauvolk für Interessierte noch im September nach Terminabsprache offensteht.

Gefährliche Ratschläge (bitte teilen)

Ursprünglich veröffentlicht am 9.08.18

Aktuell geistert der unten stehende Beitrag durch die sozialen Netzwerke und Chatgruppen. So gut gemeint der Ratschlag auch ist, so gefährlich ist er auch. Je nach Aufstellungsort und Situation kann diese „Bienentränke“ Räuberei zwischen Bienenvölkern auslösen. Schlimmer noch ist der Vorschlag Honig in diesen Höllensud zu kippen! Insbesondere Importhonig ist mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Sporen der Amerikanischen Faulbrut belastet. Die Ansteckungsgefahr bei Bienenvölkern ist unwahrscheinlich hoch und der Ausbruch muss beim Veterinäramt angezeigt werden. Die Folge sind Sperrzonen, in denen die Bienenvölker unter besonderer Beobachtung stehen. Die Sanierung von befallenen Völkern ist sehr aufwändig und im schlimmsten Fall muss das gesamte Volk durch Schwefelstreifen abgetötet und die Stöcke verbrannt werden.

Wer wirklich etwas für Honig- und Wildbienen in dieser Jahreszeit tun möchte, der möge seinen Rasen oder gar Steingarten in eine Blumenwiese verwandeln oder einen Bienenbaum sowie andere Spätblüher pflanzen.

Unsinn

Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule zu Gast beim Bienenzuchtverein 1907 Düppenweiler e.V.

Ursprünglich veröffentlicht am 01.07.18

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Im Zuge der Projekttage zu Nachhaltigkeit an der SSG Dillingen, entschloss sich eine Projektgruppe über Honigbienen und ihre Verwandten zu informieren. Die buntgemischte Gruppe mit SchülerInnen aus den Klassenstufen 5 bis 10 ging gemeinsam mit einem Mitglied des BZVs Düppenweiler den im letzten Jahr errichteten Bienenlehrpfad ab. Am Lehrbienenstand wartete auch schon der Höhepunkt der Führung auf die SchülerInnen: unser neues Schauvolk. Gemeinsam wurde an den Bienen der Unterschied zwischen Arbeiterinnen und Drohnen anschaulich erklärt und auch ihre Majestät wurde mithilfe zahlreicher aufmerksamer Augenpaare schnell gefunden. Am Schauvolk konnte ebenso deutlich die Arbeit eines gefangenen Bienenschwarms erklärt werden, der seine neue Behausung erst noch einrichten muss. Ein weiterer Höhepunkt war die im Anschluss stattfindende Honigverkostung, wobei der „Honigkaugummi“ (noch in der Wabe befindlicher Honig, der mit dem Wachs gekaut wird) eine weitere Besonderheit war. Nach gut 3 Stunden Wanderung und Einblicken in das Leben im Bienenstock ging es mit wissensgefülltem Kopf und honiggefülltem Bauch zurück zur Schule.

Der BZV Düppenweiler möchte sein umweltpädagogisches Angebot in Zukunft auch in Zusammenarbeit mit dem NABU-Beckingen weiter ausbauen und lädt alle Kita- und Schulklassen sowie Interessierte jeden Alters herzlich dazu ein, mehr über die Welt der Honigbienen und anderer Insekten zu erfahren.

In eigener Sache – Bienen am Lehrbienenstand

Ursprünglich veröffentlicht am 01.07.18

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Nachdem unser Schauvolk am Lehrbienenstand den Winter 2015/16 leider nicht überlebt hat, fehlte das wohlvertraute Summen weit über ein Jahr. Die Stille wurde nur von den zeitweise dort aufgestellten Ablegervölkern der Mitglieder unterbrochen. Seit fast drei Wochen hat dort ein Schwarm seine neue Heimat gefunden und baut die neue Behausung fleißig aus. Zukünftig können also wieder grundlegendere Einblicke in das Leben der Honigbienen gewährt werden.

Schwarmsaison Teil 1 – Schwarmtrieb

Ursprünglich veröffentlicht am 25.04.18

Wir möchten in diesem Jahr vermehrt Werbung auf lokaler Ebene für unseren Verein machen. Der folgende Text sowie weitere dieser Reihe erscheinen/erschienen im Amtsblatt der Gemeinde Beckingen.

Kleiner Bienenschwarm

Schwarmtraube an einem Ast

Die sommerlichen Temperaturen der letzten Tage unterstützen die anhaltende Expansion des Bienenvolkes und das frühjährliche Trachtangebot tut das übrige. Der Bautrieb der Bienen beginnt, das Wabenwerk wird mit Wachs erweitert, welches sie aus Wachsdrüsen ausschwitzen. Die ersten männl. Bienen (Drohnen) schlüpfen. Der Platz im Stock wird eng und die Bienen bereiten sich auf die Vermehrung des Volkes vor, indem neue Königinnen nachgezogen werden. Kurz vor deren Schlüpfen wird die alte Majestät auf Diät gesetzt, sodass sie wieder zu fliegen in der Lage ist. Ein Teil des Volkes saugt Honig für 3 Tage auf und zieht in einem beeindruckenden Spektakel mitsamt der alten Königin aus. Solche Schwärme lassen sich zumeist unweit der alten Behausung in Kugelform nieder, um nach einer neuen Unterkunft zu suchen. Diese sog. Schwarmtrauben können bereits Ende April zu sehen sein, treten aber meist ab Mai auf. Wilde Bienenvölker haben heute aufgrund von Wohnungsnot und Parasiten nur sehr geringe Überlebenschancen. Die wenigsten können sich anpassen.

Wenn Sie einen Schwarm sehen, keine Panik! Eine im Baum hängende Bienentraube hat kein Nest zu verteidigen, sodass die mitgezogenen Bienen kaum eine Stechgefahr darstellen. Kontaktieren Sie einen Imker, der den Schwarm einfängt. Kontaktdaten finden Sie auf der Seite des Landesverbandes saarl. Imker oder rufen Sie einen „unserer Schwarmfänger“ an (s. Online-Ausgabe des Beckinger Amtsblattes).

April – Das Bienenvolk expandiert

Ursprünglich veröffentlicht am 11.04.18

Wir möchten in diesem Jahr vermehrt Werbung auf lokaler Ebene für unseren Verein machen. Der folgende Text sowie weitere dieser Reihe erscheinen/erschienen im Amtsblatt der Gemeinde Beckingen.

Die Temperaturen pendeln sich endlich bei den Durchschnittswerten ein. Die Bienen fliegen immer öfter aus und finden nun auch nach und nach genügend Nahrung. Das Brutnest expandiert und die Königin bringt ihre Legeleistung auf plus-minus 2000 Eier pro Tag, sodass die Anzahl der Bienen pro Stock bis zur Sommersonnenwende rasant ansteigt. Sofern die Temperaturen anhalten und es nicht wie im letzten Jahr einen starken Spätfrost gibt, kann die Imkerin bereits nach begonnener Kirschblüte über das Aufsetzen der Honigräume nachdenken. Dies sollte aber mit Vorsicht geschehen, da der zusätzliche Raum bei niedrigeren Temperaturen das Brutnest abkühlen, die Legetätigkeit der Königin beeinträchtigen und damit die Entwicklung des Bienenvolkes behindern kann.

Allerspätestens jetzt sollte die Neuimkerin sich für die Bestellung einer Bienenbehausung (Beute) entscheiden. Fachgerechte Beratung wird man neben der entsprechenden Einführungsliteratur ebenfalls im örtlichen Imkerverein oder dem lokalen Imkereifachhandeln einholen können. Letztere findet man im Saarland z.B. in Wadern-Nunkirchen, Heusweiler-Eiweiler, Wiesbach, Bexbach und Saarbrücken. Alle genannten Imkereiausrüster besitzen eine Internetseite.

Auf unserer Internetseite haben wir ebenfalls kurze Beschreibungen über unterschiedliche Beutensysteme sowie weiterführende Links zu den damit einhergehenden Betriebsweisen aufgelistet.

März – Der Frühling mag nicht kommen

Ursprünglich veröffentlicht März 2018

Bienen und Gärtner haben eines gemeinsam. Beide zieht es bei den ersten Sonnenstrahlen nach draußen, ob die Temperaturen nun unterkühlt sind oder nicht. Richtiger Flugbetrieb ist eigentlich erst bei 12°C zu erwarten, aber das hat die Damen bei den letzten Sonnentagen kaum gestört. Eifrig haben sie die ersten Blühpflanzen beflogen. Bienen benötigen nun unbedingt Pollen zur Brutaufzucht, um in den nächsten Wochen einen guten Start in den Frühling zu haben. Schwächelt die Brutaufzucht, schwächelt das Volk. Das kann gravierende Folgen für dessen Entwicklung im Jahresverlauf haben. Der Imker kann dabei kaum helfen. Während er dem Volk „Brennstoff“ in Form von eigenem (!) Honig oder Flüssigfutter zusetzen kann, ist Pollen kaum durch Ersatzstoffe zu kompensieren.

Der Imker muss immer noch stillhalten. Zwar erlaubt der Ausflug der Bienen einen Wechsel der Beutenböden, der die Hygiene des Volkes unterstützt, aber die sog. Frühjahrsdurchsicht könnte das Volk bei niedrigen Temperaturen zu sehr stören und in seiner Entwicklung weiter hemmen. Da dabei die Wabenrähmchen gezogen werden, besteht die Gefahr, dass das Brutnest zu sehr auskühlt und der Futterverbrauch rasch ansteigt. Das geübte Imkerauge sollte sich erst einmal auf allgemeine Beobachtungen beschränken, bis die Temperaturen hoffentlich alsbald in den zweistelligen Bereich kommen.