Ursprünglich veröffentlicht am 08.02.16
Ein Honigpanscher trieb sein Unwesen im St. Wendeler Land (SZ vom 02.02.16 und 03.02.16). Ist jetzt selbst der gute Honig unserer lokalen Imker nichts mehr Wert? Man kann die Sorgen einiger Menschen verstehen, wenn jetzt Verunsicherung aufkommt. Als Honigfreund muss man sich allerdings über einige Dinge klar werden.
Zu aller erst muss gesagt werden, dass auch Hobbyimker Kontrollen unterliegen. Auf der einen Seite kann die Lebensmittelaufsicht jederzeit Proben verlangen und zum anderen müssen alle Imker, die ihren Honig im typischen D.I.B. Honigglas verkaufen, die noch strengeren Regeln des D.I.B. befolgen, welche ebenso Kontrollen unterliegen.
Zum zweiten sollte jedem bewusst sein, dass sich überall schwarze Schafe herumtreiben. Davon ist keine Gruppe ausgenommen. Gleichwohl sollte das die Ausnahme bleiben und solange sich solcherlei Meldungen nicht häufen, sollte man immer wieder Ruhe bewahren.
Drittens ist es immer ratsam nicht alles zu glauben was man hört (aller Stammtisch: „Alle Imker panschen doch.“), um dann voreilige Schlüsse zu ziehen. Wie es schon Kant im Zeitalter der Aufklärung formulierte: „Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen.“ Was soll das heißen? Sich selbst zu informieren ist der Schlüssel zu einem aufgeklärten Leben! Entschließt man sich nicht gerade dazu gar keinen Honig mehr zu essen, bleiben wenig Alternativen, wenn man auf Qualität achten möchte. Machen Sie es selbst: Gehen Sie in den Supermarkt oder in einen Bioladen und schauen Sie einmal wo der Honig herkommt. Mischungen aus EU- oder Nicht-EU-Ländern finden Sie zuhauf und das auch unter Biomarken!
Was können wir als
Imkerschaft also unternehmen, dass Sie uns wieder oder vielmehr weiter
vertrauen? Um ehrlich zu sein: Gar nichts! Denn ohne Ihr Interesse
können wir Sie nicht von unserer Vorliebe zu Bienen und Honig
überzeugen. Folglich bleibt
uns nur übrig, Sie aufzufordern zum Imker in Ihrer Nachbarschaft zu
gehen und mit ihm über Bienen und Honig zu reden. Oder kommen Sie zu
einem Imkerstammttisch, der meist einmal im Monat vom lokalen Verein
veranstaltet wird. Interessierte sind dabei immer willkommen und Imker
sprechen über nichts lieber, als ihre Bienen.
Im Gespräch sollten Sie dann schnell beurteilen können, ob Sie den Imkern Ihr Vertrauen schenken oder nicht. Und wer weiß, vielleicht bekommen Sie so ein neues Steckenpferd frei Haus?