Gefährliche Ratschläge (bitte teilen)

Ursprünglich veröffentlicht am 9.08.18

Aktuell geistert der unten stehende Beitrag durch die sozialen Netzwerke und Chatgruppen. So gut gemeint der Ratschlag auch ist, so gefährlich ist er auch. Je nach Aufstellungsort und Situation kann diese „Bienentränke“ Räuberei zwischen Bienenvölkern auslösen. Schlimmer noch ist der Vorschlag Honig in diesen Höllensud zu kippen! Insbesondere Importhonig ist mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Sporen der Amerikanischen Faulbrut belastet. Die Ansteckungsgefahr bei Bienenvölkern ist unwahrscheinlich hoch und der Ausbruch muss beim Veterinäramt angezeigt werden. Die Folge sind Sperrzonen, in denen die Bienenvölker unter besonderer Beobachtung stehen. Die Sanierung von befallenen Völkern ist sehr aufwändig und im schlimmsten Fall muss das gesamte Volk durch Schwefelstreifen abgetötet und die Stöcke verbrannt werden.

Wer wirklich etwas für Honig- und Wildbienen in dieser Jahreszeit tun möchte, der möge seinen Rasen oder gar Steingarten in eine Blumenwiese verwandeln oder einen Bienenbaum sowie andere Spätblüher pflanzen.

Unsinn

Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule zu Gast beim Bienenzuchtverein 1907 Düppenweiler e.V.

Ursprünglich veröffentlicht am 01.07.18

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Im Zuge der Projekttage zu Nachhaltigkeit an der SSG Dillingen, entschloss sich eine Projektgruppe über Honigbienen und ihre Verwandten zu informieren. Die buntgemischte Gruppe mit SchülerInnen aus den Klassenstufen 5 bis 10 ging gemeinsam mit einem Mitglied des BZVs Düppenweiler den im letzten Jahr errichteten Bienenlehrpfad ab. Am Lehrbienenstand wartete auch schon der Höhepunkt der Führung auf die SchülerInnen: unser neues Schauvolk. Gemeinsam wurde an den Bienen der Unterschied zwischen Arbeiterinnen und Drohnen anschaulich erklärt und auch ihre Majestät wurde mithilfe zahlreicher aufmerksamer Augenpaare schnell gefunden. Am Schauvolk konnte ebenso deutlich die Arbeit eines gefangenen Bienenschwarms erklärt werden, der seine neue Behausung erst noch einrichten muss. Ein weiterer Höhepunkt war die im Anschluss stattfindende Honigverkostung, wobei der „Honigkaugummi“ (noch in der Wabe befindlicher Honig, der mit dem Wachs gekaut wird) eine weitere Besonderheit war. Nach gut 3 Stunden Wanderung und Einblicken in das Leben im Bienenstock ging es mit wissensgefülltem Kopf und honiggefülltem Bauch zurück zur Schule.

Der BZV Düppenweiler möchte sein umweltpädagogisches Angebot in Zukunft auch in Zusammenarbeit mit dem NABU-Beckingen weiter ausbauen und lädt alle Kita- und Schulklassen sowie Interessierte jeden Alters herzlich dazu ein, mehr über die Welt der Honigbienen und anderer Insekten zu erfahren.

In eigener Sache – Bienen am Lehrbienenstand

Ursprünglich veröffentlicht am 01.07.18

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Nachdem unser Schauvolk am Lehrbienenstand den Winter 2015/16 leider nicht überlebt hat, fehlte das wohlvertraute Summen weit über ein Jahr. Die Stille wurde nur von den zeitweise dort aufgestellten Ablegervölkern der Mitglieder unterbrochen. Seit fast drei Wochen hat dort ein Schwarm seine neue Heimat gefunden und baut die neue Behausung fleißig aus. Zukünftig können also wieder grundlegendere Einblicke in das Leben der Honigbienen gewährt werden.

Schwarmsaison Teil 6

Ursprünglich veröffentlicht im Juni 2018

BK NW

Brutnest (rot eingekreist) und Honigvorrat

Am 21. Juni findet die Sommersonnenwende statt. Danach werden die Tage wieder kürzer und im Bienenvolk bereitet man sich langsam schon auf den Winter vor. Das Datum ist ein wichtiger Stichtag für ImkerInnen und Bienen. Das Brutnest geht zurück und aller spätestens jetzt sollte der Varroa-Befall regelmäßig überprüft werden. In der Regel nimmt mit diesem Datum auch die Schwarmsaison ein Ende. Allerdings können auch im Juli noch Schwärme fallen, die es dann aber schwierig haben sich ausreichend auf den Winter vorzubereiten. Hier müssen Imkerinnen direkt für einen ausreichenden Futterstrom sorgen. Durch den frühen Start der Tracht in diesem Jahr kommt es sehr wahrscheinlich bald zu einer Trachtlücke für die Bienenvölker. Sobald Himbeere, Kastanie und Sommerlinde langsam verblüht sind, kommen fast nur noch Wiesenblumen zur Überbrückung in Frage. Hier sind alle Bienenfreundinnen und -freunde gefragt ihre Gärten so zu gestalten, dass die Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und sonstige Bestäuber ein Bett im Kornfeld finden.

Wenn Sie einen Schwarm sehen, keine Panik! Eine im Baum hängende Bienentraube hat kein Nest zu verteidigen, sodass die mitgezogenen Bienen kaum eine Stechgefahr darstellen. Kontaktieren Sie einen Imker, der den Schwarm einfängt. Kontaktdaten finden Sie auf der Seite des Landesverbandes saarl. Imker oder rufen Sie einen unserer Schwarmfänger an.

Schwarmsaison Teil 5

Ursprünglich veröffentlicht im Juni 2018

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Schwarm beim Einlaufen in eine neue Beute

Hat man einen Schwarm gefangen, muss dieser in eine neue Beute einziehen. Zunächst kann man ihn jedoch in „Kellerhaft“ nehmen. Die Schwarmkiste mitsamt Bienen über Nacht in einen dunklen Raum gestellt, damit der Honigvorrat aufgezehrt wird. Dies hat zwei Gründe: Einerseits verringert man die Gefahr, dass die Bienen aus der neuen Behausung noch einmal ausziehen. Ist der Honigvorrat aufgebraucht, wird ein erneutes Schwärmen zu riskant. Andererseits beugt man einem Faulbrutausbruch vor. Diese Krankheit wird durch Sporen im Honig ausgelöst und trifft v.a. schwache Bienenvölker. Auch dies ist bei einem Schwarm sehr unwahrscheinlich. Nur gesunde Völker schwärmen.

Beim Einschlagen wird der Schwarm von oben in die geöffnete Beute mit einem Schlag auf die Schwarmkiste gebracht. Die Königin fliegt so nicht versehentlich davon. Beim Einlaufen schlägt man die Bienen auf ein Brett, das vom Boden zum Flugloch führt. Die Bienen glauben, sie hätten sich selbst für die neue Behausung entschieden. Außerdem werden tote Bienen nicht noch in die Beute geschleppt, was ebenfalls für eine Seuchenprävention spricht.

Wenn Sie einen Schwarm sehen, keine Panik! Eine im Baum hängende Bienentraube hat kein Nest zu verteidigen, sodass die mitgezogenen Bienen kaum eine Stechgefahr darstellen. Kontaktieren Sie einen Imker, der den Schwarm einfängt. Kontaktdaten finden Sie auf der Seite des Landesverbandes saarl. Imker oder rufen Sie einen unserer Schwarmfänger an.

Schwarmsaison Teil 4 – Schwarmimkerei

Ursprünglich veröffentlicht im Mai 2018

Wer den Schwarmtrieb zulassen möchte und seine Völker dadurch vermehrt, kann dies nicht einfach so geschehen lassen. Ein paar Dinge müssen beachtet werden. Ab Ende April sollte einmal pro Woche kontrolliert werden, ob die Bienen im Wabenwerk schon sog. Spielnäpfchen anlegen. Dies sind größere Brutzellen, in denen Eier zu Königinnen herangezogen werden. Sollten diese zu sehen sein, muss man regelmäßig kontrollieren wann eine der Zellen mit einem Ei bestiftet wurde. Mithilfe des Merkspruchs „3, 5, 8: Die Königin ist gemacht.“ kann man relativ genau abschätzen wann ein Schwarm ausfliegt. Das Ei in der Königinnenzelle bleibt 3 Tage Ei, 5 Tage Larve und wird dann verdeckelt, um nach weiteren 8 Tagen zu schlüpfen.

Kurz vor dem Schlupf zieht der Schwarm aus. Dann sollte man sich bereithalten. Für den Fall, dass man zeitlich verhindert ist, lohnt es sich Kontaktdaten an Nachbarn weiterzugeben. Beim Schwarmfang sollte man kein unnötiges Risiko eingehen. Ist der Schwarm unzugänglich, kann man versuchen ihn durch aufgestellte Schwarmfangkisten zu locken.

Wenn Sie einen Schwarm sehen, keine Panik! Eine im Baum hängende Bienentraube hat kein Nest zu verteidigen, sodass die mitgezogenen Bienen kaum eine Stechgefahr darstellen. Kontaktieren Sie einen Imker, der den Schwarm einfängt. Kontaktdaten finden Sie auf der Seite des Landesverbandes saarl. Imker oder rufen Sie einen „unserer Schwarmfänger“ an.

Schwarmsaison Teil 3 – Schwarmverhinderung

Ursprünglich veröffentlicht im Mai 2018

Wir möchten in diesem Jahr vermehrt Werbung auf lokaler Ebene für unseren Verein machen. Der folgende Text sowie weitere dieser Reihe erscheinen/erschienen im Amtsblatt der Gemeinde Beckingen.

Um Schwärme zu verhindern können einige Methoden angewandt werden. Eine Garantie, dass kein Schwarm auszieht gibt es jedoch nicht. Die erste Maßnahme ist es den Bienen rechtzeitig genügend Platz zu geben, also bspw. bei Magazinbeuten eine Zarge auf- oder unterzusetzen. Dies allein verhindert selten einen Schwarm, man erkauft sich lediglich Zeit.

Eine aktivere Maßnahme stellt die Entnahme der Flug- und/oder Ammenbienen dar. Da Flugbienen sich die Umgebung eingeprägt haben, fliegen sie immer zum Standort der Beute zurück, egal ob das eigentliche Volk noch dort steht oder nicht. Also wird das potentiell schwärmende Volk umgestellt und an den alten Platz ein Ableger oder schwächeres Volk gesetzt. Die Flugbienen bereichern nun den Ableger. Die Ammenbienen werden gleich mitsamt Brutwaben zwecks Ablegerbildung in einen neuen Kasten gehängt. Beide Methoden haben zur Folge, dass dem Bienenvolk nun ein erheblicher Teil von Individuen fehlt, um sich gefahrlos zu teilen und zu schwärmen.

Wenn Sie einen Schwarm sehen, keine Panik! Eine im Baum hängende Bienentraube hat kein Nest zu verteidigen, sodass die mitgezogenen Bienen kaum eine Stechgefahr darstellen. Kontaktieren Sie einen Imker, der den Schwarm einfängt. Kontaktdaten finden Sie auf der Seite des Landesverbandes saarl. Imker oder rufen Sie einen „unserer Schwarmfänger“ an.

Schwarmsaison Teil 2 – Pro & Contra Schwärmen

Ursprünglich veröffentlicht am 01.05.18

Wir möchten in diesem Jahr vermehrt Werbung auf lokaler Ebene für unseren Verein machen. Der folgende Text sowie weitere dieser Reihe erscheinen/erschienen im Amtsblatt der Gemeinde Beckingen.

Weiselzelle 2 Magazin Garten

Wenn solche sog. Weiselzellen zu sehen sind, zieht bald ein Schwarm aus.

Die Vermehrung von Bienenvölkern durch Schwärme gilt als nicht mehr zeitgemäß. Die Ablegerbildung gilt als das bevorzugte Mittel. Dies ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn wie immer hat sowohl das Zulassen als auch das Verhindern von Schwärmen Vor- und Nachteile.
Pro-Schwärme: Der Schwarmtrieb hat eine reinigende Funktion im Bienenvolk. Nur gesunde Völker schwärmen und zudem wird durch eine natürliche Brutpause im Volk die Zahl der Brutparasiten (Varroa) vermindert. Weitere Eingriffe des Imkers zu deren Dezimierung in der Trachtzeit, wie bspw. das Drohnenbrutschneiden, sind nicht mehr notwendig.
Contra-Schwärme: Der Schwarmtrieb muss begleitet werden, sodass abgeschätzt werden kann wann der Schwarm auszieht. Ihn einfach ausziehen zu lassen ist gegenüber den Bienen und anderen Imkern unverantwortlich. Wenn er schwärmt muss man die Zeit haben ihn zu sichten und schließlich einzufangen, hier hilft es Nachbarn zu informieren. Zuletzt wird durch die Teilung des Volkes die Frühjahrsernte geschmälert.
Welchen Weg man verfolgt hängt von den eigenen Vorstellungen und der Betriebsweise ab.

Wenn Sie einen Schwarm sehen, keine Panik! Eine im Baum hängende Bienentraube hat kein Nest zu verteidigen, sodass die mitgezogenen Bienen kaum eine Stechgefahr darstellen. Kontaktieren Sie einen Imker, der den Schwarm einfängt. Kontaktdaten finden Sie auf der Seite des Landesverbandes saarl. Imker oder rufen Sie einen „unserer Schwarmfänger“ an (s. Online-Ausgabe des Beckinger Amtsblattes).

Schwarmsaison Teil 1 – Schwarmtrieb

Ursprünglich veröffentlicht am 25.04.18

Wir möchten in diesem Jahr vermehrt Werbung auf lokaler Ebene für unseren Verein machen. Der folgende Text sowie weitere dieser Reihe erscheinen/erschienen im Amtsblatt der Gemeinde Beckingen.

Kleiner Bienenschwarm

Schwarmtraube an einem Ast

Die sommerlichen Temperaturen der letzten Tage unterstützen die anhaltende Expansion des Bienenvolkes und das frühjährliche Trachtangebot tut das übrige. Der Bautrieb der Bienen beginnt, das Wabenwerk wird mit Wachs erweitert, welches sie aus Wachsdrüsen ausschwitzen. Die ersten männl. Bienen (Drohnen) schlüpfen. Der Platz im Stock wird eng und die Bienen bereiten sich auf die Vermehrung des Volkes vor, indem neue Königinnen nachgezogen werden. Kurz vor deren Schlüpfen wird die alte Majestät auf Diät gesetzt, sodass sie wieder zu fliegen in der Lage ist. Ein Teil des Volkes saugt Honig für 3 Tage auf und zieht in einem beeindruckenden Spektakel mitsamt der alten Königin aus. Solche Schwärme lassen sich zumeist unweit der alten Behausung in Kugelform nieder, um nach einer neuen Unterkunft zu suchen. Diese sog. Schwarmtrauben können bereits Ende April zu sehen sein, treten aber meist ab Mai auf. Wilde Bienenvölker haben heute aufgrund von Wohnungsnot und Parasiten nur sehr geringe Überlebenschancen. Die wenigsten können sich anpassen.

Wenn Sie einen Schwarm sehen, keine Panik! Eine im Baum hängende Bienentraube hat kein Nest zu verteidigen, sodass die mitgezogenen Bienen kaum eine Stechgefahr darstellen. Kontaktieren Sie einen Imker, der den Schwarm einfängt. Kontaktdaten finden Sie auf der Seite des Landesverbandes saarl. Imker oder rufen Sie einen „unserer Schwarmfänger“ an (s. Online-Ausgabe des Beckinger Amtsblattes).

Die Wahl der Beute

Ursprünglich veröffentlicht am 11.04.18

Die Wahl der Beute, also der Bienenbehausung, sollte wohl überlegt sein. Man sollte sich genau über Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme informieren, um nicht erst später festzustellen, dass es auch hätte einfacher gehen können. Aber selbst bei einer wohl überlegten Wahl, bleibt eine Systemumstellung bei mehr Erfahrung nicht aus. Mehrere Systeme gleichzeitig zu verwenden wird in der Regel nicht empfohlen, ist aber durchaus möglich sofern man sich genaue Gedanken über die eigene Herangehensweise gemacht hat. Hier zunächst ein paar vorgestellte Systeme:

Bienenkorb und Klotzbeute

Diese Systeme an erster Stelle, da sie über Jahrhunderte die Beuten schlechthin in Europa waren. Auch heute noch ist der Bienenkorb das Symbol der Imkerei und ziert das Wappen zahlreicher Vereine sowie des Deutschen Imkerbundes. Die Bienenhaltung in Körben wird heute vor allem noch in der Lüneburger Heide praktiziert, wo der Lüneburger Stülper in langen „Bienenzäunen“ aufgestellt wird. Die Haltung in Klotzbeuten, also ausgehöhlten Baumstämmen, erfreut sich in letzter Zeit wieder mehr Beliebtheit auch in Mittel- und Westeuropa. In Polen und Russland gibt es noch weitläufige Gebiete wo die Bienen sogar in künstlich angelegten Höhlen in noch lebenden Bäumen gehalten werden. Im Naturpark Saar-Hunsrück läuft aktuell ein Projekt, das die Zeidlerei auch in unseren Gefilden wieder populär machen will.
Diese beiden Beuten sind dem Anfänger jedoch aus zwei Gründen nicht zu empfehlen. Zum einen sind Materialien sowie Wissen über die Betriebsweisen nicht so leicht zu finden und zum anderen gibt es kaum erfahrene Imker, die dem Neuling beratend zur Seite stehen könnten. Von einem Kauf von Strohkörben in den meisten Imkereibedarfsläden, ob online oder lokal, ist abzuraten, da diese meist nur Zierde sind und nicht die benötigte Stabilität und Wandstärke haben.

Links und Literatur:

Magazin

Die verbreitetste Bienenbehausung ist die sogenannte Magazinbeute. Sie besteht aus mehreren viereckigen Kästen, den sog. Zargen, die oben und unten offen sind. Diese können sowohl im Stabil- als auch im Mobilbau betrieben werden. Stabilbau bedeutet, dass die Bienen nur fest aufliegende Holzoberträger bekommen, von denen sie die Waben im Naturbau herunterziehen. Die vor allem in Frankreich, aber auch bei uns verwendete Warré-Beute wird klassisch im Stabilbau betrieben und besteht aus mehreren Zargen. Allerdings kann sie ebenfalls im Mobilbau praktiziert werden.

Für den Mobilbau werden viereckige Holzrähmchen verwendet, die einen Abstand von etwa 8mm (+/-2mm) zu den Wänden haben müssen, damit die Bienen diese nicht mit Propolis festkleben und weiterhin mobil bleiben. Rähmchen gibt es in vielen unterschiedlichen Maßen. Beuten- und Maßwahl gehen immer miteinander einher. Weltweit am meisten verbreitet ist das Langstroth-Maß (Wabenfläche 869mm²). Weiterhin sind in Deutschland vor allem noch Dadant (ca. 1087mm²), Zander (764mm²) und Deutsch-Normal (700mm²). Das Deutsch-Normal-Maß oder DNM bzw. DN-Rähmchen ist das in unserer Region das am gebräuchlichste Maß. Sich eine Beute im „Vereinsmaß“ oder eben jenem in der eigenen Region zu besorgen, hat den Vorteil dass die Gegenseitige Hilfe gewährleistet ist. Ableger von Völkern können wesentlich einfacher ausgetauscht werden, sollte es über den Winter zu einem größeren Verlust von Bienen oder gar einem Totalausfall kommen.

Welches Rähmchenmaß letztendlich das Beste ist ist eine Glaubensfrage, die die Gemüter vor allem in Imkerforen schnell anheizen kann. In vielen Vereinen hat sich dagegen, wie bereits erwähnt, ein festes „Vereinsmaß“ gebildet. Dieses einzuhalten ist selbstverständlich nirgendwo Pflicht und auch in „DN-Vereinen“ gibt es immer mal wieder Dadant-Imker. Dadant hat den Vorteil des großen Wabenmaßes, welches für die Bienen ein wenig komfortabler ist und einen einzargigen Brutraum zulässt, was bei DNM in der Regel mindestens zwei Zargen bewerkstelligen müssen. Die Königin muss nicht durch den leeren Raum zwischen den Zargen klettern und das Brutnest wird weniger gestört. Diese Möglichkeit hätte man mit einer Modifikation des DNM, nämlich DN-1,5 (1103mm²) also DN-Rähmchen die eineinhalb Mal so groß sind als normal. Auch bei anderen Systemen gibt es zahlreiche Modifikationen in der Rähmchengröße für die es ebenso die entsprechenden Zargen gibt. Kleinere Maße wie bspw. DN-Halbe oder Flachzargen haben den Vorteil, dass sie als Honigräume genutzt werden können ohne bei der Ernte und Kontrollen schwer heben zu müssen. Immerhin kann eine DNM-Zarge mit 11 Rähmchen und voll mit Honig 20 bis 30kg wiegen. Ohne Hilfe ist das schwer und tut dem Rücken langfristig nicht gut.

Die nächste große Entscheidung ist die Frage nach dem Material der Beute. Hier gibt es eigentlich nur die Entscheidung zwischen Kunststoff oder Holz. Kunststoff hat den Vorteil, dass es teilweise besser isoliert und die Bienen weniger Wärmeverlust erleiden. Der gravierendste Nachteil ist die Herstellung sowie Entsorgungsproblematik. Im Vergleich zu einer Holzbeute hinterlässt eine Kunststoffbeute einen wesentlich größeren ökologischen Fußabdruck.

Daneben gibt es noch kleinere Feinheiten wie die Entscheidung zwischen Hoch- oder Flachboden oder der Form des Daches. Die genauen Vor- und Nachteile lässt man sich im Einzelnen am besten während des Beutenkaufs vom Händler seines Vertrauens erklären. Diese Feinheiten sind meist bei allen Beutentypen frei wählbar.

Links und Literatur:

Da die Magazinimkerei die vorherrschende Art der Bienenhaltung ist, wäre eine Auflistung aller Seiten und Bücher zu umfangreich. Daher sei es an dieser Stelle jedem selbst überlassen eine kurze Internetrecherche anzustellen. Einzig ein Werk zur Imkerei in Großraumbeuten sei hier aufgelistet, da es meines Wissens eines der wenigen ist, das sich intensiver damit beschäftigt:

  • Orlow, Melanie von: Natürlich imkern in Großraumbeuten. Stuttgart ²2017.

Weitere Beuten

Die schon beim Rähmchenmaß angesprochene Rückenproblematik ist nicht zu unterschätzen. Es gehört zur guten imkerlichen Praxis auch auf das eigene Wohl und nicht allein auf das der Bienen zu achten. Gerade bei Menschen mit Rückenleiden oder Imkerinnen und Imkern im hohen Altern stellt das eine fast unüberwindbare Hürde dar. Zu diesem Zwecke existieren aber verschiedene Einraumbeuten wie die von Mellifera oder die sog. Golzbeute. Hier wird so gearbeitet, dass der den Bienen zur Verfügung stehende Raum je nach Volksstärke und Jahreszeit durch Trennschiede erweitert bzw. verkleinert werden kann.

Die bereits erwähnte Warré-Beute ist eine Entwicklung aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der frz. Abt Émile Warré wollte eine einfach zu handhabende und billig zu bauende „Volksbeute“ entwickeln, die den Bienen eine naturnahe Behausung bieten konnte. Klassisch wird diese im Stabilbau, allein mit Oberträgern verwendet. Eine Betriebsweise mit Rähmchen ist aber ebenso möglich. Das Raummaß ist kleiner und die Bienen verbrauchen über den Winter weniger Futter.

Die Bienenkiste ist eine reine Stabilbau-Beute, die nach der Vorlage des Krainer Bauernstocks nach Anton Janscha entwickelt wurde. Der längliche Holzkorpus wird zur Inspektion des Volkes und notwendigen Behandlungen umgedreht, sodass der Boden abgenommen werden kann. Die Bienenkiste wird als anfängerfreundlich angepriesen, was in imkerlichen Kreisen ein mehr als relativer Begriff ist. (Allein die schiere Informationsflut und die unterschiedlichen „Glaubensbekenntnisse“ der Betriebsweisen machen es dem Anfänger/der Anfängerin nicht einfach.) Während die Warré-Beute noch konventionell betrieben werden kann, ist dies bei der Bienenkiste nicht möglich. Das ist nichts Schlechtes, sondern hängt allein von den eigenen Vorstellungen des geplanten Vorhabens Imkerei ab. Die Bienenkiste verfügt über eine sehr gute Online-Dokumentation.

Zuletzt sei noch die sogenannte Oberträgerbeute oder Kenian-Top-Bar-Hive genannt, die eigens für die Entwicklungshilfe in Afrika entwickelt wurde. Die abgeschrägten Seiten der Beute ermöglichen ein mobiles Imkern ohne Rähmchen, da die Bienen die Waben nicht an den Wänden anbauen. Die Oberträgerbeute ist ebenfalls eine Großraumbeute ohne Zargen und ist darauf ausgelegt, sie auch mit einfachen Mitteln zusammenbauen zu können.

Links und Literatur: